Natürlich wird durch Krafttraining auch die Leistung gesteigert. Oft wird damit lediglich das Muskelwachstum verbunden, was nur bedingt richtig ist. Kraft- bzw. Leistungszuwachs entsteht durch verschiedene Anpassung, hauptsächlich
- Neuronale Anpassung und
- Muskuläre Anpassung
Diese Anpassungen finden in bestimmten Phasen der körperlichen Entwicklung besonders gut statt. Trotzdem ist ein Training in jedem Alter empfehlenswert, da es für diese Entwicklungen kein „zu spät“ gibt.
Neuronale Anpassung
Auch das Zentrale Nervensystem (ZNS) muss lernen, den Muskel zu benutzen. Je höher die geleistete Kraft sein soll, desto öfter pro Zeit muss der Muskel innerviert werden. Außerdem müssen die Muskelfasern koordiniert werden, damit nur die richtigen und die nötige Anzahl Fasern, sowie die richtigen Muskeln zur richtigen Zeit aktiv sind. Verschiedene Anpassungsprozesse führen dazu, dass ein höheres Gewicht antizipiert, entsprechend Kraft ausgeübt und die Bewegung ökonomischer wird.
Im Nachwuchsbereich finden hier die stärksten Anpassungen statt, weshalb es sinnvoll ist, möglichst früh mit Übungen dieser Art zu starten.
Muskuläre Anpassung
Auf muskulärer Ebene ist das Wachstum die offensichtlichste Anpassung. Dies passiert jedoch nur unter gewissen Bedingungen und nicht einfach so. Natürlich spielt die genetische Prädisposition eine Rolle, dazu auch das Geschlecht, aber auch andere Dinge, wie Ernährung und Trainingsgestaltung. Beispielsweise haben Ausdauersportler es wesentlich schwieriger Muskulatur aufzubauen, da Anpassungen der Ausdauer und Kraft sich tendenziell widersprechen. Allerdings finden trotzdem Anpassungen im Bereich der Energieversorgung und -speicherung statt, die sich positiv auf die Leistung auswirken.
Mit Muskelwachstum reagieren Jugendliche verstärkt nach der Pubertät. Zu diesem Zeitpunkt sollten die technischen und konditionellen Grundlagen bereits vorhanden sein, um einer Überlastung vorzubeugen. Auch dies ist ein Grund im Sinne des langfristigen Leistungsaufbaus früh anzufangen.